In der neuesten Episode des Future Tax Podcast spricht Sebastian Thalhammer mit dem KI-Experten Peter Jeitschko über die wachsende Rolle von Tax Tech, insbesondere den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung in der Steuerberatung.
Peter gibt spannende Einblicke in den aktuellen Stand der Automatisierung, erklärt praxisnahe Anwendungsfälle und bietet eine Perspektive, wie Steuerkanzleien moderne Technologien nutzen können, um ihre Effizienz zu steigern und repetitive Aufgaben zu vereinfachen. Von der automatisierten Belegverarbeitung bis hin zur Vision einer vollautomatisierten Buchhaltung beleuchtet Peter die Möglichkeiten, die moderne Technologien für die Branche bereithalten. Erfahre, wie du Tax Tech nutzen kannst, um deine Kanzlei fit für die Zukunft zu machen!
Die wichtigsten Themen und Kernpunkte im Gespräch
- Die Rolle von Tax Tech und KI in der modernen Steuerberatung
Peter erklärt, dass KI und Automatisierung die Steuerberatung stark verändern werden. Tax Tech ermöglicht es Steuerberatern, Routineaufgaben wie die Belegverarbeitung und die Erstellung von Buchungssätzen zu automatisieren. Damit können Steuerberater sich auf wertvollere Beratungsaufgaben konzentrieren und die Zeit für administrative Tätigkeiten reduzieren. - Automatisierung der Belegverarbeitung
Ein zentraler Anwendungsfall ist die automatisierte Erfassung und Verarbeitung von Belegen. Mit modernen KI-Systemen kann die Erkennungsrate für Belege auf bis zu 99 % gesteigert werden, was den Aufwand und die Fehlerquote erheblich reduziert. Peter beschreibt, wie durch den Einsatz von Machine Learning und generativer KI selbst komplexe Belegarten verarbeitet und automatisch Buchungssätze erstellt werden können. Steuerberater haben so mehr Zeit für beratende Tätigkeiten und können ihre Services skalieren. - Generative KI für Assistenzsysteme
Peter hebt hervor, dass der Einsatz von generativer KI in der Steuerberatung einen Paradigmenwechsel bedeutet. KI kann nicht nur repetitive Aufgaben übernehmen, sondern auch als Assistenzsystem dienen, das Steuerberatern wertvolle Informationen und Datenanalysen liefert. Diese Systeme ermöglichen es Steuerberatern, Klienten zielgerichtet und datenbasiert zu beraten. - Menschliche Unterstützung und Haftungsfragen
Trotz der Möglichkeiten, die KI bietet, betont Peter die Wichtigkeit der menschlichen Komponente. Assistenzsysteme sollen Steuerberater unterstützen, aber nicht komplett ersetzen. Gerade in Bereichen mit komplexen Haftungsfragen und Beratungsbedarf bleibt der Steuerberater unersetzlich. Die Kombination aus menschlichem Know-how und KI-gestützter Automatisierung schafft die beste Basis für moderne Steuerberatung. - Die Zukunft des Tax Tech – Vision der vollautomatisierten Buchhaltung
Sebastian und Peter diskutieren die Vision einer vollständig automatisierten Buchhaltung, bei der der Unternehmer keine Belege mehr manuell erfassen muss. Obwohl diese Zukunftsvision in fünf Jahren noch nicht flächendeckend Realität sein wird, sehen beide das Potenzial für hohe Automatisierungsgrade. Peter erwartet, dass wiederkehrende Prozesse zu 98 % automatisiert sein werden, während komplexe Aufgaben weiterhin menschlicher Expertise bedürfen. - Datenschutz und geschlossene Systeme
Da Steuerberater mit sensiblen Daten arbeiten, ist Datenschutz ein entscheidender Faktor. Peter geht auf die Entwicklungen bei geschlossenen KI-Systemen ein, die eine sichere und datenschutzkonforme Nutzung von Künstlicher Intelligenz ermöglichen. Unternehmen wie Microsoft entwickeln geschlossene Large Language Models, die es Steuerberatern erlauben, auch sensible Daten zu analysieren, ohne diese an externe Systeme weiterzugeben. - KI-Anwendungen für Content-Generierung und Kommunikation
Neben der Automatisierung von Buchhaltungsprozessen nennt Peter die Content-Erstellung als Einsatzbereich von KI. Steuerberater können mit Tools wie ChatGPT und Eleven Labs ihre Klientenkommunikation verbessern, Newsletter erstellen und Audioinhalte generieren, um ihre Mandanten auf dem Laufenden zu halten. Diese neuen Kommunikationsmöglichkeiten bieten Steuerberatern die Chance, innovativ und nah am Mandanten zu agieren.
Key Learnings
- Tax Tech und Automatisierung bieten enorme Effizienzgewinne: Durch den Einsatz von KI-gestützter Belegverarbeitung und Buchhaltungstools können Steuerberater repetitive Aufgaben automatisieren und sich auf Beratung konzentrieren.
- Assistenzsysteme statt Ersatz: KI soll Steuerberater unterstützen, nicht ersetzen. Automatisierung erleichtert den Arbeitsalltag und steigert die Effizienz, während die menschliche Expertise unersetzlich bleibt.
- Datenschutz und Datensicherheit: Geschlossene KI-Systeme ermöglichen es, auch sensible Daten zu analysieren, ohne Datenschutzverletzungen zu riskieren.
- Neue Möglichkeiten in der Klientenkommunikation: KI-Tools ermöglichen es, Texte und Audioinhalte schnell und hochwertig zu erstellen, was die Interaktion mit Mandanten modernisiert.
Erwähnte Ressourcen und weiterführende Links
- Website von Peter Jeitschko
- Corvee – US-amerikanisches Unternehmen, das Big Data und Machine Learning nutzt, um Steueroptimierungspotenziale zu identifizieren: Website von Corvee
- Microsoft Copilot – Ein Tool für das Microsoft 365-Ökosystem, das KI-gestützte Unterstützung in PowerPoint und anderen Anwendungen bietet.
- Finmatics – Österreichischer Softwareanbieter für Belegverarbeitung und Tax Tech-Lösungen.
- Tools Datenbank für Steuerberater
- Eleven Labs – Eine Plattform, die Texte in Audio umwandelt und Steuerberatern erlaubt, Audio-Podcasts für Mandanten zu erstellen.
- Future Tax Think Tank – Ein jährliches Event, bei dem sich Steuerberater über die Zukunft der Steuerberatung austauschen und neue Technologien diskutieren.
Fazit und abschließende Gedanken
Die Steuerberatungsbranche steht mit Tax Tech und Automatisierungstechnologien vor einer grundlegenden Transformation. Durch die Kombination von menschlicher Expertise und KI-gestützter Prozessautomatisierung eröffnen sich Steuerberatern neue Möglichkeiten, ihre Effizienz zu steigern und wertvolle Zeit für die Beratung ihrer Mandanten zu gewinnen.
Peter Jeitschko zeigt in seinem Gespräch mit Sebastian Thalhammer auf, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit diesen Technologien vertraut zu machen und sie sinnvoll in die Kanzleiarbeit zu integrieren. Der digitale Wandel ist in vollem Gange – nutze die Chancen, die Tax Tech bietet, und gestalte die Zukunft deiner Kanzlei aktiv mit.
Sebastian Thalhammer: bei mir zu Gast im Future-Tax-Podcast, der Peter Jeitschko, seines Zeichens KI-Experte, Praktiker, Anwender. Nicht nur, aber vor allem auch bei den Steuerberatern hat er einiges an Know-how gesammelt und auch Lösungen entwickelt für viele Branchen.
Und da werden wir heute reingehen in die Materie Einsatz von KI und Automatisierungen in der Steuerberatungsbranche. Peter, freut mich, dass du heute hier bist.
Peter Jeitschko: Danke vielmals für die Einladung. Freut mich auch.
Sebastian Thalhammer: Wir haben ja den Kontakt hergestellt bekommen über eine Teilnehmerin aus meinem Leadership Circle für die Steuerfachleute und da beschäftigen wir uns ja natürlich auch sehr viel, nicht nur, aber mit den Themen der Technologie und natürlich hast du jetzt Diese Thematik Einsatz künstliche Intelligenz, jeder ist heiß drauf, durch Chat-GPT ist es ja einfach wirklich auch Mainstream geworden, auch wenn es das Thema schon länger gibt und am
Markt gibt es ja einige, die halt jetzt sehr enthusiastisch KI-Experten sind. Aber man sich dann oft fragt, okay, wie viel Substanz steckt da wirklich dahinter? Das ist bei dir doch ein bisschen anders. Vielleicht erzähl mal in Kürze den Zuhörern, was ist so dein Zugang und auch dein Background und wie viel Know-how du auch in dieser Materie bereits angesammelt hast?
Peter Jeitschko: Okay, ja perfekt. Danke für das liebe Intro. Ja, wie gesagt, ich bin der Peter. Ich habe eine ganz normale kaufmännische Ausbildung gemacht in der Handelsakademie, wo man ja typischerweise, wenn man den Ausbildungsweg weitergeht, dann ja irgendwann mal in der Steuerberatung landet, diesen Weg durchführt. Habe ich nicht eingeschlagen, sondern bin in die Softwareentwicklung gegangen.
Ich habe eigentlich seit 1997 beschäftigt mit Softwareentwicklung, habe da so typischerweise 2000 Euro Umstellungen gemacht im kaufmännischen Bereich. ERP, Softwareentwicklung war so das große Thema und habe mich aber ab dem Jahr 2006 vorrangig auf das Thema Daten und Analyse spezialisiert. Ich habe da unterschiedlichste Stationen durchgemacht in meiner büroflächlichen Karriere, also vom Softwareentwickler mehr in Richtung Consulting, Pre-Sales und Sales mich dann entwickelt.
Ja, und habe bei unterschiedlichen Big Tech Firmen, aber auch Startups in dem Data und Analytics Bereich gearbeitet. Und durfte da so einige Stationen durchmachen. War recht spannend, habe unterschiedlichste Branchen beraten dürfen. Natürlich Bankenversicherungen waren schwerpunktmäßig auch, was das Thema Datenanalyse betrifft, so ein Stück weit Early Adopter von Business Intelligence Werkzeugen, auch das Datensammeln, also Data Warehousing-Thematiken haben da sehr stark mit hineingespielt.
Aber natürlich auch das Thema Machine Learning, also das, was man unter Eher statistischen Methoden versteht, das Auswerten von Daten, das Sammeln von Daten. Ja, habe bei Firmen wie IBM, Oracle und Microsoft gearbeitet, aber auch kleinen Startups in dem Bereich, die sich mit dem Thema Data Analytics befasst haben.
Und eine Firma, die vielleicht auch ganz interessant ist, ist die Firma AlterX, für die ich tätig war, wo es darum geht, Daten so aufzubereiten, dass man auch Sinn daraus machen kann. Wir gehen alle in Daten unter. Datenqualität ist ein riesen, riesen Problem und das ist ganz egal, ob das die Steuerberaterei ist oder ob das Rechtsanwälte sind, egal ob das große Unternehmen sind oder kleine Firmen.
All die Daten machen nur wenig Sinn, wenn man sie nicht in eine vernünftige Struktur bringen kann. Und Datenqualität und konsistente Darstellung von Daten ist immer ein Riesenthema. Und dieses Thema verfolge ich leidenschaftlich seit dem Jahr 2006, macht mir richtig Spaß und habe mich nach 25 Jahren Selbstständigkeit dazu entschlossen, letztes Jahr mein eigenes Beratungsunternehmen zu gründen und habe hier schwerpunktmäßig, biete ich hier Dienstleistungen im Bereich künstliche Intelligenz, generative KI ganz generell, Cloud-Automatisierung an und berate hier Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Branchen. Ich mache auch einige Dinge im NGO-Bereich beispielsweise, wo es um Themen mit Menschen mit Behinderung geht. Ich glaube, das ist auch ein interessantes Thema, wo man gerade mit generativer KI sehr viel Mehrwert stiften kann. natürlich habe ich mich auch schwerpunktmäßig auf das Thema Streuberaterei fokussiert und das hat auch ein bisschen einen persönlichen Hintergrund, weil mein bester Freund und Trauzeuge Streuberater ist und Auch mein Steuerberater, mit dem entwickle ich gemeinsam Lösungen für Steuerberater, um Prozesse zu automatisieren.
Das ist so mal ganz grob und schnell gesagt ein Tuttle auf meiner Historie.
Sebastian Thalhammer: letzten drei Jahrzehnte. Da merkt man erstens mal, die Begeisterung ist da, auch für ein Thema, was jetzt vielleicht nicht für jeden so ein Hurra-Ding ist. Aber das ist jetzt mehrfach gesagt, dieses Data Analytics und der Einsatz und
in Wahrheit auch das Nutzen von vorhandenen Daten. Und da möchte ich gleich einen kurzen Schwenk machen, weil das ist vielen, vielen nicht bewusst, auch in Österreich, speziell in Österreich, was eigentlich passiert. Bereits möglich ist und da verweise ich nämlich gerne auf das Unternehmen Corvi, C-O-R-V-E-E aus Amerika. Das ist ein Vorgeschmack dessen, was möglich ist, wenn man verstanden hat, wie man die Daten, die man eigentlich hat, Nutzbar macht
und damit anwendbar macht, ein kleiner Auszug dessen, was sie da machen, die greifen eben auf Big Data Analysen zu, nämlich die Daten von Benchmarks her, von Unternehmen über die Steuerberater, wo sie einfach dann sehen, durch die Auswertung mit KI und Machine Learning, was ist hier quasi an Optimierungspotenzial und die haben einfach auch Software für den Steuerberater, die quasi diese Arbeitsintensive Dienstleistung
macht, dieses Herauspflücken von Informationen, von Daten analysieren und strukturieren, bis hin, dass es geht so weit, dass der Steuerberater einen Vorschlag bekommt von der KI, hey, bei diesem Mandant, da hast du fünf Steueroptimierungsstrategien, die du machen könntest, so, so, so und so. Und das sind die schon. Und das ist so dieses für mich, wenn man sagt, okay, das ist einfach ein bisschen ein Blick in die Zukunft von dem, was grundsätzlich möglich ist. Bei uns ist das
noch nicht, aber der Weg kann und sollte auch dahin gehen. Und das ist ja genau das, wo du mit deinen Lösungen und mit deinem Know-how ansetzt.
Aber wir sind noch nicht da. Jetzt ist es eher so early adopter, speziell bei den Steuerberatern und da würde mich jetzt einfach interessieren. Deine Einschätzung, was ist so zurzeit State of the Art, so ein bisschen die Grundstimmung auch unter den Steuerberatern? Jeder kennt das Thema KI, aber so richtig herausgefunden, was jetzt damit machen soll oder könnte, da ist noch nicht so richtig Konkretes da, bis auf ein paar Spielereien mit Texten auf JetGPT.
Also was ist da deine Einschätzung aktuell, was passiert da in der Branche der Steuerberater?
Peter Jeitschko: Ja, also du hast es gut erwähnt. Das ganze AI-Thema oder KI-Thema ist natürlich auch ein total gehyptes Thema, aber ganz generell die Core- oder die Basistechnologien gibt es ja relativ lange schon am Ende des Tages. Und ich habe mich darauf spezialisiert, nicht so quasi die fancy Use Cases zu machen, sondern die, wo man wirklich Mehrwert durch Prozessautomatisierung generieren kann.
Und gerade in der Steuerberaterei, und das ist, wo ich sehr stark involviert bin, auch in der Zusammenarbeit mit meinem Steuerberater, geht es um das Thema Belege und das Auslesen von Belegen. Oder sagen wir mal ganz generell Dokumenten, weil zum Beispiel, wenn man Bescheide von Finanzämtern bekommt, sind ja das auch Dokumente, die Informationen enthalten und mit den Informationen kann man dann irgendetwas machen, zum Beispiel Quartalsvorauszahlungen, die man vom Finanzamt bekommt.
Wie kann man diese Daten extrahieren aus diesen Dokumenten oder aus Belegen? Ich bin ja selbst ein Kunde meines Steuerberaters und entwickle paradoxerweise für mich selbst Lösungen, die mein Steuerberater einsetzt. Und ich als Solo-Selbstständiger habe natürlich auch mit vielen Belegen zu tun, den typischen Belegen.
Tankbeleg, Restaurantbeleg, bis zu einer Rechnung, die ich für irgendeinen Cloud-Service bekomme. Und da hat sich die Technologie für die Belegverarbeitung sehr, sehr stark weiterentwickelt. Da gibt es auch sehr, sehr viele Anbieter auf dem Markt, muss man auch dazu sagen. Auch österreichische Anbieter, die das sehr, sehr gut machen.
Aber das hat sich in den letzten, ich würde mal sagen, Eineinhalb Jahren so stark weiterentwickelt, dass man vor allem die Erkennungsrate bei Belegen und Dokumenten, dass man das so gut machen kann mittlerweile, dass die Fehlerrate sehr gering ist. Also ich gebe ein ganz komplettes Beispiel. Wenn ich meine Buchhaltung mache, dann habe ich wahrscheinlich 300 Belege pro Quartal, die ich automatisiert auslese und Und das kann alles sein, nicht?
Von handgeschriebenen, jetzt gibt es keine handgeschriebenen Wirtshausbelege mehr, das kommt meistens eh schon aus der Registrierkasse, aber das sind halt sehr heterogene Dokumententypen, nicht? Jeder Beleg sieht irgendwie anders aus. Jeder Beleg hat vielleicht auch andere Mehrwertsteuersätze, 10%, 20%, 0%.
Wenn ich Notar- und Honorarnoten hernehme, müssen die genauso verarbeitet werden können wie ein Wirtshausbeleg beispielsweise. Und was wir gerade entwickeln ist, dass wir verschiedene KI-Systeme verwenden. Auf der einen Seite traditionelle Machine Learning Methoden, um Daten zu extrahieren aus diesen Belegen und dann auch mit generativer KI.
drüber gehen über diese Informationen, um den letzten Beleg zu erkennen, den vielleicht traditionelle KI oder traditionelle Methoden so nicht erkannt haben. Ziel ist es, dass man einen Automatisierungsgrad oder einen Genauigkeitsgrad von 98-99% bekommt und dann eben nicht nur das Auslesen dieser Informationen macht, sondern auch das Erstellen der Buchungssätze für den Steuerberater.
Und das Endziel ist eigentlich, dass man die Das großvolumige Aufkommen von Belegen, dass man das automatisiert und gleich einen Buchungssatz erstellen kann für das jeweilige Kanzleisystem. Wir erstellen dann typischerweise Schnittstellenfiles für so Systeme wie RZL oder BMT, dass man dort gleich dann eine automatisch einbaut.
Und wie gesagt, ganz wichtig ist, wir konzentrieren uns nicht nur auf Standardbelege, die immer gleich ausschauen, sondern wirklich, ich sage immer, die grauslichsten von grauslichsten Belege, wo man sich schon selbst beim Lesen schwer tut, die Informationen herauszubekommen. Und das ist jetzt kein sexy...
Use Case, weil das irgendwie nicht ein schönes Bild generiert oder einen lustigen Text, aber das ist etwas, was den Leuten halt auch wirklich weiterhilft und Mehrwert generiert und Zeit spart vor allem. Zeit spart und natürlich auch die Fehlerrate Reduzieren kann und soll. Denn oft ist es ja auch so, dass wenn man sich anzieht, wie zum Beispiel ein Buchhalter arbeitet, sich die Belege durchliest und das dann ins Kanzleisystem eingibt oder ins Buchungssystem, Die häufigsten Ursachen für Fehlerquellen sind halt Übermüdung der Mitarbeiter, ein Zahlendreher.
Und gerade bei Zahlendrehern können echt auch blöde Haftungsfragen entstehen. Und unser Ziel ist es, dass wir wirklich 98, 99 Prozent Erkennungsrate dieser Belege bekommen, die Fehlerrate reduzieren, die Zeit, die es braucht, um einen Beleg zu verarbeiten, drastisch zu verkürzen, um so dem Steuerberater vielleicht auch die Möglichkeit zu geben, Kleinere Kunden anzusprechen, die doch ein gewisses Belegvolumen haben oder vielleicht eine neue Kundenklientel anzusprechen, wo es sich vielleicht noch nicht ausgezahlt hat, vielleicht diesen kleinen Unternehmer zu nehmen, weil er nur ein paar Belege hat, weil sonst der manuelle Aufwand vielleicht zu hoch wäre.
Und all diese Prozesse kann man speziell was die Belegverarbeitung betrifft sehr gut automatisieren, bis hin zur Erstellung des Buchungssatzes. Und für uns ist halt auch wichtig, was passiert mit den ein oder zwei Prozent der Belege, die wir nicht erkennen. Da ist es dann wichtig, dass wir auch den Menschen nicht komplett außen vor lassen, sondern einen Beleg, der beispielsweise nicht erkannt wird, zur Wiedervorlage einem Menschen präsentieren, der dann noch manuelle Korrekturen machen kann.
Also dieses, das Hauptvolumen von sehr mühsamen Tätigkeiten, sehr teuer, Sich wiederholenden Tätigkeiten den Leuten abzunehmen, damit sie sich auf spezialisiertere Tätigkeiten konzentrieren können. So, jetzt habe ich lange, das war jetzt ein bisschen eine lange Ausführung, aber ich hoffe, das macht mal so Sinn, das ist so wie.
Also für mich ist wichtig, Zeit sparen, Prozesse optimieren und das halt auch mit einem, ich sage immer, mit einem minimalinversiven Ansatz, was das Thema Kosten betrifft. Und das ist das Schöne auch, was das Thema Cloud betrifft. Das mittlerweile sind die, Die Dienste, die man hier verwenden kann, sehr einfach zu verwenden, weil man weiß, welche Dienste man verwendet.
Da entwickle ich Lösungen gemeinsam mit meinem Team, um Steuerberatern da weiterzuhelfen. Und Gott sei Dank habe ich jemanden, den ich halt sehr privat auch sehr gut kenne, der mir dann den Fachinput geben kann. Wo liegt denn wirklich das Problem im Prozess? Weil das ist etwas... Ich habe nie in der Steuerberaterei gearbeitet und dieses Spiegeln der Anforderungen aus der Praxis ist ganz wichtig, um Systeme zu entwickeln, die auch wirklich Mehrwert bieten und in der Praxis einsetzbar sind.
Sebastian Thalhammer: Genau und das ist ich sage mal die steuerberater natürlich auch das ist eine sehr eigene welt mit vielen eigenheiten die man einfach nur wissen kann wenn man es selber auch macht aber gleichzeitig ist ja gerade der blick von außen der der benötigt wird damit sich dinge verändern und vielleicht zu dem was
ihm gesagt dass das ist ja so größte flaschenhaus das ganze beleg verbuchen verarbeiten ich habe eine these und ich würde gern wissen was deine einschätzung ist ich glaube dass es in 5 Möglich ist, nicht für alle Unternehmen, aber für manche, eine komplett zu 100% automatisierte Buchhaltung zu haben, wo ich als Unternehmer in Wahrheit nie wieder einen Beleg in irgendeiner Art und Weise verarbeite.
Es gibt schon die Tools wie Invoice Fetcher und andere, die ja wirklich eben aus diesen Clouds, aus diesen Portalen die Rechnungen ziehen. Wenn das dann weiterverarbeitet wird in Systemen wie das Deine, Und jetzt auch noch in Wahrheit das Thema E-Rechnung an die Tür klopft, wo du dann sowieso schon mit strukturierten Taten arbeitest.
Ich glaube in fünf Jahren, vielleicht sogar früher, vielleicht ein bisschen später ist es möglich für ein Unternehmen wie meines, das wäre zumindest mein Ziel, dass ich das Thema Buchhaltung in dem Sinne, wie wir es jetzt alle irgendwie machen, nicht mehr am Tisch habe und weil es wirklich komplett 100% automatisiert ist von Anfang bis zum Ende und auch eben Ende meine ich jetzt in der Steuerberatungskanzlei, dass dort die Buchhaltung selbst automatisiert und KI-fiziert ist.
Fakt oder Fiktion, was denkst du, wie schätzt du das ein mit deinem Know-how aus der Praxis?
Peter Jeitschko: Vielen Dank. Es ist ein bisschen Fiktion, glaube ich, ganz offen gesagt, obwohl ich die Möglichkeiten, glaube ich, sehr gut kenne. Es ist trotzdem ein bisschen Fiktion und es ist auch gut, dass es Fiktion ist, weil es ist auch wichtig, dass die Fachberatung und der Steuerberater dann nicht zu kurz kommt. Und wenn du dir allein das Thema Belegverarbeitung anschaust, das klingt so simpel, aber das ist eigentlich ein hochkomplexes Thema.
Und ich meine, wir sind jetzt vielleicht alleine, aber wenn du in Kleinunternehmen bist mit ein paar Mitarbeitern, die vielleicht Dienstautos haben, Kreditkartenabrechnungen haben und so weiter und so fort, du bist relativ schnell in einer Komplexität drinnen, die sich nur schwer von Systemen auswirkt.
0815 mäßig abbilden lassen. Das ist leider, also nicht leider, sondern eigentlich finde ich das sogar schön, dass das die Realität ist, weil das bedeutet, dass Steuerberater auch immer noch ihre Existenzberechtigung haben und diese Komplexität haben. bestehen bleiben und dann ergibt sich natürlich auch noch der ganze steuerliche Beratungsaspekt, der dahinter kommt.
Ich glaube, das Schöne bei den Lösungen, die jetzt auf den Markt kommen oder wo wir auch einen Beitrag leisten wollen mit der Entwicklung, die wir tun, ist, dass sich der Steuerberater wirklich auf die fachliche Beratung des Kunden konzentrieren kann. Und ein Großteil, ich würde mal sagen, und da sind wir vielleicht Da kommen wir vielleicht dann wieder zusammen, wir zwei, wenn es nicht 100% ist, dann sind es 99 oder 98% der wiederkehrenden Tätigkeiten, da glaube ich, sind wir auf einem guten Weg, das in den nächsten Jahren so weit automatisieren zu können, dass das Realität ist, da bin ich sehr überzeugt davon.
Die Systeme, die du angesprochen hast... Habe ich selbst ausprobiert und intensivst getestet, weil ich eigentlich nicht etwas selbst erfinden wollte, wenn es schon etwas gibt, was man einfach verwenden kann. Das Problem der Systeme, die du angesprochen hast, ist, dass sie eben genau diese Komplexität nicht erfassen und mit relativ...
Alten technologischen Möglichkeiten arbeiten und da kommt eben das spannende Thema generative KI zum Einsatz, wo wir verschiedene Frameworks oder Technologien miteinander arbeiten und gegeneinander antreten lassen können und das sieht dann so aus, dass ich eine KI habe, die mir Dinge aus Belegen extrahiert und dann habe ich eine zweite KI, die mir prüft, ob das auch tatsächlich richtig ist, was da rausgekommen ist.
Und mir dann aber gleichzeitig auch beispielsweise eine Buchungslogik implementiert, damit ich weiß, okay, auf welche Konten soll denn das jetzt gebucht werden, die Mehrwertsteuer, auf welches Subkonto kommt dieser Betrag und so weiter. Dass diese Interpretation von generativer KI übernommen werden kann.
Und das ist, glaube ich, das Spannende. Spannende an der Zeit, in der wir leben, dass diese generative KI speziell für Textaufgaben sehr, sehr gut geeignet ist und wird somit einen noch höheren Automatisierungsgrad erreichen können als die Systeme, die du jetzt gerade angesprochen hast. Das ist ein super Schritt in die richtige Richtung.
Und ich weiß auch von ein paar Herstellern, das ist eigentlich immer schön, wenn ich eine Idee habe und ich sehe, jemand anderer macht das ähnlich oder hat einen ähnlichen Ansatz, weil dann sieht man, für mich ist das ein Proof, dass ich nicht am Holzweg bin. Weißt du, deswegen...
Sebastian Thalhammer: Ja, das ist die richtige Denke.
Peter Jeitschko: Und deswegen kann ich auch durchwegs auch werbung für so ich habe ich habe nichts davon aber ich habe zum beispiel auch viel magix angesehen ich weiß nicht ob du das kennst du sie auch ein österreichisches software aus dem auch ganz viele sachen auch was belegabkennung betrifft und so weiter und die gehen aus meiner sicht auch den richtigen weg ich glaube die müssen einfach noch wenn sie dieses stückchen Generative KI zu ihren bestehenden Systemen noch hinzufügen, was tatsächlich aber auch eine technische Challenge ist von der Softwareentwicklungsseite her.
Aber wenn sie diesen Weg gehen, dann glaube ich, das hoffe ich, weil dann glaube ich, kann man den Steuerberatern im Feld wirklich weiterhelfen und einen echten Mehrwert bieten. Also ich bin ein Fan von Systemen wie Firmatix beispielsweise, Aber es gibt ja andere auch nicht und da bin ich für den freien Wettbewerb der Ideen, um es jetzt mal so zu sagen.
Sebastian Thalhammer: der bringt ja die Innovation nach vorne, weil sich auch jeder mehr gefordert sieht und da gibt es ja, es gibt Lösungen von BMD, es gibt Docuware, es gibt Boxit, es gibt Firmatics, es gibt Free Finance, es gibt auch, ich war jetzt auf der Steuerberater-Expo in München, sehr, sehr viele Anbieter, die auch natürlich hier diese Tools einzusetzen, wissen oder zumindest versuchen, wie lange oder wie gut es funktioniert, wird dann, Wird
man sehen aber es ist gut zu sehen dass bewegung reinkommt und das ist ja einfach auch genau diese dieses thema wo man sagt okay ob man
jetzt möchte oder nicht steht nicht mehr zur debatte sondern die frage ist bist du dabei nutzt du die welle und servst auf ihr oder lässt du zu dass sie dich überrollt und und da möchte ich eben jetzt quasi auch überleiten du bist ja dabei als als experte als externer referent workshop leiter zu Beim heurigen TAX Think Tank, Future Tax Think Tank, das ist ja eine eineinhalb-tägige Veranstaltung, 17.
und 18. Oktober im Mühlviertel Oberösterreich, wo wir eben in einer Gruppe von 15 bis 30 Steuerberatern, Steuerberaterinnen uns eineinhalb Tage mit den Fragen beschäftigen, wohin geht die eigene Kanzlei, wohin geht die Zukunft der Steuerberatung mit dem Schwerpunkt
KI und Automatisierung. Und da
wird sich ja auch... Auseinandergesetzt mit diesen Themen, naja, wie setze ich das ein, was setze ich ein, was gibt es denn für Möglichkeiten, was ist denn vielleicht schon da, was kann man eher vergessen und die Frage, die sich ja viele stellen, ja es
ist hier aber was und wo, wie kann. Ich beginnen es zu Umzusetzen. Und ich glaube, das ist ja auch eine Frage, die du oft mit deinen Kunden klärst, mit denen du in der Consulting-Arbeit beginnst.
Was sind denn so die ersten Dinge oder Überlegungen, die man sich stellen sollte als Steuerberater, als Kanzleientwickler, wenn man überlegt, dieses Potenzial der KI für sich zu nutzen?
Peter Jeitschko: Der Anwendungsfall, den ich vorher beschrieben habe, geht ja klar in die Richtung Automatisierung, sage ich jetzt mal. Aber es gibt ja viele andere wertvolle Anwendungsfälle, wo man spezielle Werkzeuge wie ChatGPT in der Content-Darstellung einsetzen kann. Was auch interessant ist, ChatGPT, wer es noch nicht ausprobiert hat, kann ich jedenfalls den Tipp geben, einfach ausprobieren.
Die Technologie ist Gott sei Dank so zugänglich, dass es sehr einfach ist, in den Browser einsteigen. Ich empfehle bitte die Bezahlversion mit GPT-4 zu verwenden. Weil die einfach exzellentere Ergebnisse liefert als die Gratis-Version. Das ist oft so ein ganz einfacher Stolperstein, den ich mit vielen Leuten, das hat nicht nur mit Steuerberatern zu tun, sondern auch mit all meinen Beratungskunden, die sagen, naja, die KI, da kommt ja eigentlich nur so ein platter Text raus, da schreibe ich was rein und was mache ich überhaupt mit dem?
Und der erste Schritt, die erste Frage, die ich immer stelle, verwendest du die Karte, Bezahlversion oder die Gratisversion und meistens bekomme ich die Antwort die Gratisversion und wenn ich ihnen dann sage verwendet doch bitte mal die Bezahlversion, dann sehen die wie viel mächtiger dieses Werkzeug ist.
Einfach von der Qualität der Antworten, der Tiefe der Antworten, es ist auch wirklich logisch dahinter. Es ist kein wirkliches Verständnis, weil diese Systeme ja auf Statistik basieren und Aber es ist erstaunlich, wie gut die Ergebnisse sind, wenn man den richtigen Kontext wählt und die richtigen Fragen stellt.
Es gibt ja leider Gottes immer weniger Leute, die gute Fragen stellen können, bin ich drauf gekommen. Es ist bei generativer KI und Chat-GPT essentiell wichtig, dass man in der Lage ist, Fragen konkret und richtig zu formulieren und dann bekommt man mit dem richtigen Kontext auch ein exzellentes Ergebnis.
Das ist Punkt eins, was ich empfehlen kann, ist einfach herumzuspielen ein bisschen und vielleicht auch Dinge zu machen in Richtung Content-Erstellung, das ist immer so ein typischer Einstieg. Vielleicht will man einen Newsletter erstellen oder man hat mal einen Geschäftsbrief, den man verfassen möchte, es ist ziemlich simpel, das selbst einfach auszuprobieren, damit man mal ein bisschen ein Gespür für die Technologie bekommt.
Und dann ist es ja natürlich auch so, dass JGPT oder diese generativen KI-Systeme jetzt nicht nur Text-zu-Text ermöglichen, also man gibt einen Prompt ein und bekommt dann irgendeinen geschriebenen Marketing-Text oder einen Brief oder so, sondern das geht ja auch in Richtung Text-zu-Audio beispielsweise.
Also ich mache zum Beispiel für meinen Steuerberater-Freund einen Audio-Podcast. Wir generieren ... Einen Text, einen Newsletter und aus dem erstellen wir dann mit künstlicher Intelligenz, mit einem Framework, das sich Eleven Labs nennt. Ich weiß nicht, ob du das schon mal ausprobiert hast. Sehr, sehr spannend.
Da schickt man einfach nur den Text hin und bekommt wie von einem Radiosprecher dann eine Audioversion. Und das ist so ein Zusatznutzen, den mein Freund verwendet, um seine Klienten zu informieren, damit die nicht alles lesen müssen, sondern auch wirklich einen Audio-Podcast beispielsweise haben. Also Content-Generierung ist ein wesentlicher Bestandteil.
Was auch sehr interessant ist, dass es auch in Richtung Bild-zu-Text geht, das nennt sich multimodale KI, also nicht nur Text-zu-Text, so wie ich vorher gesagt habe, sondern Bild-zu-Text, Text-zu-Audio, Audiotranskription ist super spannend, ich... Ich bin noch in einem Alter, wo ich Steuerberater kenne, die gerne diktiert haben, so auch mein Steuerberaterfreund, der hat früher diktiert und dann hat es halt die Sekretärin irgendwo abgetippt und ihm habe ich jetzt einen Audiotranskriptions-Service erstellt, mit dem er einfach diktieren kann und bekommt dann fixfertig Klientenkommunikation und die Die Qualität hat ihn selbst überrascht und überrascht mich selbst oft, denn das ist kein simples Transkriptionsservice, sondern man kann beispielsweise Korrekturen mit dem Text diktieren und dann bekommt man trotzdem fixfertig einen schön formatierten Geschäftsbrief heraus und eine Klientenkommunikation beispielsweise.
In der Steuerberaterei oder gerade auch bei Rechtsanwälten noch Leute gibt es, die gerne diktieren, dann bietet die generative KI auch da neue Möglichkeiten. Das sind so ein paar Anwendungsfälle aus der Praxis, von denen ich berichten kann, wo ich auch weiß, dass die Technologie so reif ist und so gut geworden ist in den letzten eineinhalb Jahren, dass man das eigentlich gar nicht mehr vergleichen kann mit davor.
Und das ist, glaube ich, auch das Spannende an der Zeit, in der wir leben. Du hast schon recht, das ist eine Riesenwelle, eine Riesenheitwelle. Aber jede Welle hat halt auch den Nachteil, dass man sich am besten Fall nicht von ihr verschlucken lassen sollte. Und da braucht es halt jemanden, einen Navigator, der einen durch dieses vielleicht...
Undurchsichtige Gewässer durchführt ein Stück weit und das sehe ich als meine Aufgabe und deswegen freue ich mich, wenn ich in dem Kontext eures oder deines Events da den Leuten ein bisschen zeigen kann, was geht denn heutzutage schon alles.
Sebastian Thalhammer: Genau.
Peter Jeitschko: Und wenn wir uns im Herbst dann treffen, wird die Entwicklung so weitergegangen sein, so rasant, dass wir das, was wir heute besprechen, uns wahrscheinlich schon gar nicht mehr vorstellen hätten
Sebastian Thalhammer: Ja,
Peter Jeitschko: das ist, glaube ich, auch das sehr Interessante der Zeit, die wir leben, diese exponentielle Entwicklung, die da dahinter steckt. Da ist es, glaube ich, wichtig, dass wir mit Fachexperten kommunizieren und den wirklichen, Geschäftsnutzen herausarbeiten und das sehe ich so ein Stück weit als meine Aufgabe, da durch die Lande zu ziehen und den Leuten zu helfen, die Technologie richtig einzuordnen und auch für die richtigen Anwendungsfälle zu verwenden.
Was natürlich auch sehr, sehr interessant ist, ist das Thema Chatbots, so wie man das jetzt von ChatGPT kennt, Gibt es ja auch die Möglichkeit zu sagen, ich trainiere meinen Chatbot mit meinen Unternehmensdaten, mit meinen Dokumenten, mit meinen PowerPoints und so weiter. Also Stichwort Microsoft Copilot ist ja so ein Riesenthema für Chatbot.
Leute wie mich, die sehr stark im Microsoft-Ökosystem verwurzelt sind, ist natürlich Microsoft Copilot eine fantastische Möglichkeit, alle Informationen, die in diesem Microsoft 365-Ökosystem vorhanden sind, gemeinsam abzufragen. Und das ist, glaube ich, auch eine spannende Entwicklung, wo, glaube ich, auch Microsoft gerade sehr stark in der Entwicklung und im Change ist.
Und da, glaube ich, werden wir auch bis in den Herbst fantastische neue Möglichkeiten sehen. Zum Beispiel habe ich jetzt mal so eine Präsentation für Kunden gemacht und die PowerPoint-Folie, die ich generiert habe, war komplett von CoPilot erstellt, inklusive Corporate Design, alle Bilder, die da drinnen sind und so weiter.
Also es geht auch sehr stark in Richtung Design. Generativer KI und ja für mich ist das natürlich klasse, weil dann habe ich halt ein Slide-Tag von 15 Slides und das war aber fertig in fünf Minuten am Ende des Tages inklusive Outline. Also es geht immer in Richtung Zeitersparnis und wie effektiv kann man kann man Dinge gestalten genau
Sebastian Thalhammer: Ja, vor allem, und da sind wir uns ja auch, glaube ich, ähnlich oder einig von dem Zweck oder der Intention, mir oder meinen Ansatz, den ich verfolge, ist ja wirklich wichtig. Ich bin
ein digitaler Humanist und das ist ein Begriff, den ich heuer erst gelernt habe, dass es es gibt, auch wenn ich es schon
länger gemacht habe, aber mich beschäftigt immer die Frage im Kern, wie können wir den Mensch im Mittelpunkt haben, uns selbst, aber auch unseren Mitmenschen und uns die digitale Funktion. Technologie
nutzt nutzbar machen um eben das menschliche das was uns ausmacht und was uns einzigartig macht mehr in den vordergrund zu rücken und nicht umgekehrt da gibt es verschiedene denkschulen es gibt auch welche die Erfahren eher, dass das Programm die nächste Evolutionsstufe ist, dass der Mensch zur Maschine wird.
Das ist jetzt nicht mein Zugang, aber das ist ja auch etwas, was du immer wieder gesagt hast heute, die KI und alle ihre Möglichkeiten und Potenziale zu nutzen, um das menschliche Potenzial zu fördern und zu stärken und zu steigern, eben weil wir uns dann nicht mehr um Zeit arbeitsintensive Dinge kümmern müssen, wie zum Beispiel die Erstellung von Präsentationsunterlagen, die Aufbereitung von Daten, das Suchen von irgendwelchen Belegen und schieß mich tot.
Das ist ja genau das, worum es geht, damit idealerweise von Mensch zu Mensch wieder direkt besser gearbeitet werden kann, die richtigen Fragen gestellt werden können. Da bin ich komplett bei dir. Das ist es ja, was uns eigentlich auch ausmacht als Mensch, diese Fähigkeit,
Die das große Ganze zu sehen, zu erkennen, aber auch eben Visionen zu haben, Ideen von Dingen, die noch nicht real sind, aber sein könnten und aber auch eben mit anderen Menschen gemeinsam den Weg vorwärts zu schreiten.
Jetzt habe ich abschließend noch eine Frage, weil du es ja auch ein bisschen angesprochen hast und jetzt blenden wir mal alle Datenschutzthemen aus, aber jetzt hast du ja genau gesagt Co-Pilot und all diese Dinge. Und inwieweit siehst du Potenzial jetzt schon oder in den nächsten Jahren, wenn Steuerberater eben beginnen, mit den Unternehmensdaten auch der Mandanten zu arbeiten, um bessere Optimierungsstrategien mit ihnen zu erarbeiten?
Das ist ja jetzt noch,
wo viele eher zurückhaltend sind. Ja, man lädt definitiv keinen Bilanz. Ins Chat-GPT hoch, ja, böse, böse, aber es gibt ja geschlossene GPTs, es gibt ja geschlossene LLMs, also Large Language Models, das heißt, das
gibt es ja schon, wird es auch mehr geben, ich glaube Microsoft hat ja auch hier einiges in petto, aber wird an dieser Front deines Wissens schon gearbeitet in Österreich oder wie siehst du denn hier den Trend, wenn man sagt, okay, lass uns doch auch die KI in dem wirklich Beratungskontext nutzen?
Peter Jeitschko: Ja, also ganz ehrlich, ich glaube, da stehen wir noch ganz am Anfang der Entwicklung, ehrlich gesagt. Und das ist auch gut so, weil das ist ja oft auch ein Haftungsthema bei den Steuerberatern, aus gutem Grund. Um sowas machen zu können, ganz generell, muss man sich ja mal damit befassen, was bedeutet denn das österreichische Steuerrecht beispielsweise?
Und das ist ja in Dokumenten, in Judikaturen und so weiter, also in viel, viel Text sozusagen verpackt. Was die Technologie schon hergibt, ist, dass man all diese Informationen nimmt, indiziert und abfragbar macht, beispielsweise über eine GenQ-Applikation. Und Deswegen glaube ich, ist es interessant, dass auch diese ganzen Fachvorlage der Steuerberaterei beispielsweise, auch die ganze Steuergesetzgebung und so weiter, das liegt ja eigentlich alles schon in digitaler Form vor und wenn man Systeme trainiert, um dieses Wissen sozusagen verfügbar zu machen, dann hat man glaube ich gute Chancen, einen hohen Automatisierungsgrad oder wieder ein Assistenzsystem anzubieten, dass den Steuerberater...
Unterstützt ich bin echt davon überzeugt und ich möchte eigentlich auch nur solche systeme entwickeln muss ich ganz ehrlich sein die assistenzsysteme sind und nicht komplett irgendeinen prozess oder den kompletten menschen rausnimmt das hat ja haftungsfragen das hat ethische fragen das hat auch datenschutzrechtliche komponenten und so weiter da bin ich wie soll ich sagen Da freue ich mich, wenn ich Assistenzsysteme anbieten und entwickeln kann.
Die Technologie, mittel- und langfristig, gibt es auf jeden Fall ja, das muss man schon sagen. Also es gibt sicher, ich entwickle jetzt Systeme, wo wir große Datenmengen, Dokumente einlesen und da geht es teilweise auch um Gesetzestexte. Und trainieren KIs jetzt in einem anderen Rechtskontext, das hat jetzt mit der Steuerberaterei nichts zu tun, aber die Technologie gibt das definitiv her und vielleicht gibt es ja auch mal ein bisschen eine Vereinfachung im Steuerrecht.
Das wäre ja auch mal wünschenswert, da biegt ja auch jemand mehr so wirklich durch. Ja, aber ich glaube es ist... Gut und wichtig, dass man solche Assistenzsysteme anbietet, weiterentwickelt das Ganze und mittelfristig, glaube ich, kann man da gute... Gute Systeme anbieten. Wenn ich mich mit meinem und am Samstag treffe ich mich wieder mit meinem Steuerberater und werden wir wieder einen Plausch zu dem Thema haben.
Wenn ich mir die Komplexität seiner Fälle anschaue, dann bin ich sehr realistisch und sage, es ist gut, dass es diese Fachrichtung noch gibt. Das Steuerrecht ist komplex und es gibt so viele verschiedene Schattierungen, dass man froh sein kann, dass es diese Spezialisten gibt. Wie die Leute hoffentlich auch froh sind, dass es KI-Spezialisten wie mich gibt.
Und ich glaube, da sollten wir einfach gut zusammenarbeiten und vielleicht auch mal wirklich bei den Basics beginnen. Datenhaltung, Datenqualität, das sind so die Basics, die man bei ohnehin jedem Datenprojekt im Auge behalten muss. Und dann werden wir auch es schaffen, dass... Gerade der Steuerberater bekommt einen totalen Produktivitäts-Boost.
Er muss sich um viele Dinge einfach so nicht mehr kümmern. Und das Schöne ist, die Technologie ist da, sie ist heute da, sie ist verfügbar. Sie ist anders als wie vielleicht vor ein paar Jahren noch erschwinglich. Das ist ja auch nochmal ein Punkt, wenn man weiß, wenn man es richtig macht, geht das jetzt noch nicht in Richtung 100.000 Euro, die man investieren muss in das Ganze oder 10.000 Euro, sondern dass ich auch nochmal Es ist ja auch nochmal eine gerade für kleinere Kanzleien interessant zu sehen.
Ich kann die Technologie, die eigentlich sonst nur Großkonzernen und früher Geheimdiensten zur Verfügung gestatten ist, kann ich einsetzen, um eine kleine Kanzlei vielleicht mit fünf, zehn Mitarbeitern zu optimieren, zu automatisieren, neue Kundenschichten beispielsweise zu gewinnen. Und das ist, glaube ich, eine schöne Perspektive für die Steuerberatungs-Zuflucht.
Sebastian Thalhammer: Absolut, absolut
und das ist eigentlich auch ein gutes Wort zum Abschluss, weil hilft man einem Steuerberater, dann hilft man in Wahrheit tausenden Unternehmern gestalten, machen und bewegen und wenn dann mehr Zeit da ist, diese Menschen zu unterstützen in ihrem Zahlenwerk und bessere Entscheidungen treffen zu können, das ist auch mein Purpose, mein Antrieb dahinter, ähnlich wie bei dir und ist ein erstrebenswertes Ziel und da sind wir auf einem guten Weg und auch mit Unterstützung von Menschen wie dir wird es dann auch möglich. Diese Fusion zu bewerkstelligen, wo du sagst, ja Steuerberatung, das ist jetzt keine IT-affine Welt per se, aber es... Lösen sich hier die Grenzen mehr und mehr auf, weil die Rahmenbedingungen es erfordern und ermöglichen und gemeinsam hier in die Zukunft zu gehen, das ist ja
dieses, worum es ja im Endeffekt geht.
Da bleibt mir eigentlich nur mehr zu sagen, erstens danke Peter für deine Zeit und deine Einblicke und ich freue mich schon sehr auf unser physisches Zusammentreffen, spätestens beim Think Tank im Herbst und jeder, der jetzt mehr erfahren möchte über dich und deine Arbeit, Dem kann ich gleich mal nahelegen, die Webseite peterjajko.com.
Dort
gibt es auch die Möglichkeit, einen Online-Termin zu buchen. Wie immer Links und weitere Informationen zu dir, zu deiner Arbeit und den Projekten und Produkten, die es ja schon gibt, findet man in und um dieses Video herum auf YouTube, auf Spotify und LinkedIn und wo immer es guten Content gibt. In diesem Sinne danke dir nochmal, Peter, für deine Zeit und deine Einblicke.
Peter Jeitschko: Herzlichen Dank für die liebe Einladung, das interessante Gespräch. Dankeschön.